Google Tag Manager – Was ist das?
Wer bereits Web Analytics betreibt, aber den Google Tag Manager noch nicht kennt, sollte sich mit diesem unbedingt einmal beschäftigen. Einfach gesagt ist der Google Tag Manager ein kostenloses Tool, welches die Möglichkeit bietet, Code-Elemente (sogenannte Tags) in Webseiten einzubinden, ohne deren Quellcode selbst bearbeiten zu müssen. Event-Tracking, also z.B. das Klicken auf bestimmte Buttons, kann mit dem Tag Manager nun ganz einfach über die Verwaltungsoberfläche eingepflegt werden, anstatt dies mit den entsprechenden Parametern direkt im Quellcode zu implementieren.
Die Vorteile des Google Tag Managers
Die Vorteile lassen sich am besten an einem Beispiel aus der Praxis verdeutlichen:
Der für die Content-Pflege der Webseite verantwortliche Mitarbeiter hat eine neue Landingpage erstellt und möchte nun als Event in Google Analytics erfassen, wie oft das Anfrageformular, welches auf dieser Seite eingebunden ist, aufgerufen wird. Dazu erstellt er den nötigen Event-Tracking-Code und sendet diesen zur Implementierung an die Internetagentur des Unternehmens. Da diese gerade sehr viel zu tun hat, verzögert sich die Einbindung des Tracking-Codes um zwei Wochen und somit auch der Launch der Landingpage. Nicht gut.
Mit dem Google Tag Manager könnte das Event in wenigen Minuten von einem Mitarbeiter selbst angelegt werden.
Daraus ergeben sich weitere Vorteile:
- Zeitersparnis
- Kostenersparnis, da die Beauftragung eines Dienstleisters entfällt
- Schnellere Ladezeit der Webseite, da nur noch der Google Tag Manager Tracking-Code implementiert werden muss
- Einfaches Testen noch vor Freischaltung der Tags
- Änderungen sind leicht möglich
- Bessere Übersicht – alle Tags und Regeln an einem Ort
- Innovativer – einfacher Neues auszuprobieren
Fünf mögliche Tracking-Beispiele aus der Praxis
Doch was ist eigentlich alles möglich mit dem Google Tag Manager? Um Ihnen einen Einblick zu geben, wie der Tag Manager in der Praxis angewendet werden kann, haben wir im Folgenden fünf Beispiele zu hilfreichen Event-Trackings aufgeführt.
Klicks auf Outbound-Links
Auslösendes Kriterium für Klicks auf Outbound-Links auf Ihrer Website sind alle Klick-URLs, welche nicht Ihren Domain-Namen enthalten. Durch Hinzufügen der Ziel-URL als Ereignislabel können die verschiedenen Outbound-Links separat ausgewertet werden. Somit behalten Sie im Überblick, welche externen Links Ihre Webseitenbesucher anklicken. Interessant ist dies beispielsweise bei einem Onlinemagazin, welches Kunden die Möglichkeit bietet, in bezahlten Artikeln deren Unternehmen mit Link zur eigenen Webseite vorzustellen. Ist die Anzahl der Klicks entsprechend hoch, kann diese Zahl als Verkaufsargument für weitere bezahlte Artikel dienen.
Dateidownload
Das Download Trackingmodul im Tag Manager ist in der Lage automatisch den Download definierter Dateitypen (z.B.: .PDF, .ppt, .xls, .jpg, .png) auf Ihrer Webseite zu erkennen. Das GTM Modul aktiviert automatisch das Analytics Event Tracking, dies überträgt das Ereignis (Event) mit den Informationen zu Ereigniskategorie, Ereignisaktion und Ereignislabel an Ihre Analytics Property. Dabei wird im Ereignislabel der Dateiname der Download Datei dynamisch mit übergeben. Auf einer Webseite, welche über bestimmte Produkte informieren möchte und z.B. Produktdatenblätter als PDF-Download anbietet, kann somit durch die Downloads ermittelt werden, welche Produkte von den Besuchern als am interessantesten angesehen werden.
Formulare absenden
Durch das Festlegen der Button-Klasse oder der Button-ID des Kontaktformulars auf Ihrer Website als Auslösungskriterium kann die Anzahl der abgesendeten Kontaktformulare als Event erfasst werden. Verwenden Sie mehrere Formulare auf Ihrer Website mit der gleichen Klasse oder ID, können durch Hinzufügen der Seiten-URL als Ereignislabel die verschiedenen Formulare separat ausgewertet werden. Bei einem Unternehmen, welches mit der Webseite das Ziel verfolgt Leads (Kontaktanfragen) zu generieren, ist das Tracken der Formulare unverzichtbar.
Video-Tracking
Er hat viel Planung, Kosten und Zeit in Anspruch genommen, doch endlich ist er fertig – der neue Imagefilm! Als YouTube- oder HTML5-Video ist dieser nun auf Ihrer Webseite eingebunden, doch wie kommt er bei den Besuchern an? Wie oft wird auf „Play“ geklickt und wie viele Besucher gucken bis zum Ende? Diese Fragen lassen sich ebenfalls mit dem Google Tag Manager beantworten. Mittels eines benutzerdefinierten JavaScript-Codes lässt sich das Video in verschiedene Abschnitte einteilen, so dass im Analytics-Bericht betrachtet werden kann, wie viele Besucher Ihr Video zu 25 %, 50 %, 75 % oder zu 100 % angeschaut haben.
Scrolltiefe
One-Pager sind gerade stark im Trend. Dabei handelt es sich um Webseiten, deren Inhalte nur auf einer einzigen Seite dargestellt werden. Über das Menü gelangt der Besucher nicht auf entsprechende Unterseiten, sondern wird direkt an die Stelle auf derselben Seite geleitet. Alternativ lassen sich alle Inhalte eines One-Pagers auch durch das Herunterscrollen erreichen. Google Analytics kommt hier an seine Grenzen. Denn an welcher Stelle des One-Pagers sich der Besucher gerade befindet, kann Analytics nicht erfassen, da kein neuer Seitenaufruf stattfindet. Doch mit dem Google Tag Manager lässt sich der One-Pager in verschiedene Abschnitte aufteilen, so dass im Analytics-Bericht betrachtet werden kann, wie viele Besucher auf Ihrem One-Pager zu 25 %, 50 %, 75 % oder zu 100 % herunter gescrollt haben.
Fazit
Im Bereich Web Analytics bietet der Google Tag Manager viele Möglichkeiten, das Tracking der eigenen Webseite auszubauen und zu optimieren. Daraus lassen sich belegbare Maßnahmen ableiten, um die Usability sowie die Marketingmaßnahmen des Unternehmens zu optimieren. Somit ist das Beschäftigen mit der Thematik Web Analytics und im speziellen auch mit dem Google Tag Manager für Unternehmen mit einer Webseite eine lohnenswerte Sache.
Lassen Sie sich zu dem Google Tag Manager und Google Analytics von uns beraten und coachen.